I Am a Camera (1955)

Filmtipp

Atmosphäre des Films:

Sehenswert: Kinematografischer Vorläufer des grandiosen „Cabaret“ (1972)

Kurzbesprechung:

Als sexuelle Freizügigkeit von Frauen noch ein Fall für die Filmzensur war: „I Am a Camera“ ist die Verfilmung eines erfolgreichen Bühnenstücks, das wiederum auf mehreren Romanen basierte, den autobiografisch gefärbten Erzählungen des englischen Schriftstellers Christopher Isherwood am Vorabend des Nationalsozialismus in den hedonistischen Nischen der Reichshauptstadt Berlin.

Mit ihrer Nachtklubsängerin Sally Bowles, für deren Broadway-Version sie bereits einen „Tony“ erhalten hatte, kreierte Julie Harris eine Leinwandfigur voll atemlosen Genussstrebens, deren expressiver Lebensfreude sich niemand entziehen kann – und die dem Film, zusammen mit Laurence Harveys Performance voll sympathischer Komik, als Porträt einer unverbrüchlichen Freundschaft eine eigene Note verleiht, auch wenn sie lange nicht an Liza Minnellis Bowles rund 25 Jahre später im ungleich berühmteren Cabaret“ (1972) heranreicht.